Über den Kamin gelangen Abgase nach außen, die man nicht in seinem Haus haben möchte. Diese lagern sich aber im Laufe der Jahre im Kamin ab und führen zu Schäden – früher oder später sollte man deshalb den Kamin sanieren.
Einige sanierungsbedürftige Kamine haben lediglich kosmetische Defekte; sie sind aber eher die Ausnahme. In den meisten Fällen liegt ein ernstzunehmendes Problem vor: Ein defekter Kamin sorgt nämlich nicht nur für unangenehme Gerüche, er ist auch eine große Gefahr für den Haushalt – eine Sanierung muss umgehend ausgeführt werden.
Anzeichen für sanierungsbedürftige Kamine
Eine sog. Versottung ist meist am unangenehmen Geruch zu bemerken. An der Außenseite des Kamins können Sie schmierige, dunkelbraune Spuren entdecken. Dieses erste Anzeichen auf eine bald anstehende Sanierung kann teilweise von Rissen begleitet werden, die eine besonders große Gefahr darstellen.
Doch auch eine Versottung hat es in sich: Der sich im Schornstein sammelnde Teer kann in Brand geraten.
Ein weiteres Anzeichen, dass der Kamin eine Sanierung benötigt, ist Asbest. Dieses heute verbotene Baumaterial war zwischen den 1960er- und 1980er-Jahren beliebt. Wenn Ihr Haus aus dieser Zeit stammt, könnte das Material in Ihrem Schornstein zu finden sein. Beauftragen Sie einen Fachmann mit der Asbestsanierung, damit der hochgiftige Feinstaub nicht in Ihre Wohnräume gelangt.
Kamin sanieren oder neu bauen?
Wenn sich die Lebenszeit des Kamins seinem Ende zuneigt, müssen Immobilienbesitzer eine wichtige Frage beantworten: Entscheiden sie sich für die Kaminsanierung oder lassen sie ihn gleich neu bauen?
Diese Frage kann pauschal nicht beantwortet werden, da sie von dem jeweiligen Fall abhängt. Grundsätzlich gilt: Wenn bereits Sott in die Steine des Schornsteins eingedrungen ist, lohnt sich eine Kaminsanierung nicht. In allen anderen Fällen ist die Sanierung die schnellere und natürlich günstigere Alternative. Aber: Mit einer Kaminsanierung ist ein großes Schmutzaufkommen verbunden – das sollten Sie unbedingt beachten.
Wichtig: Beauftragen Sie eine Kaminsanierung nur bei Profis, die diese seit Jahren durchführen und Maßnahmen zur Reduzierung der Schmutzentwicklung treffen. Ein weiteres Problem bei der Sanierung ist nämlich, dass sie nicht immer den Schmutz reduziert. Sollten Sie in Ihren Wohnräumen bereits zuvor bräunliche Schlieren auf der Schornsteinaußenseite bemerken, können Sie davon ausgehen, dass der Geruch durch eine Sanierung nicht beseitigt wird. Nach der Schornsteinsanierung wird im Schornstein übrigens eine geringe Wärmeentwicklung vorliegen, die die Flecken sogar noch verschlimmern kann.
Die Kosten einer Kaminsanierung
Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, einen Kamin sanieren zu lassen. Jede Maßnahme orientiert sich an dem Problem, welches es zu lösen gilt – eine allgemeingültig Aussage über die Kosten kann daher nicht getroffen werden.
Lassen Sie sich deshalb von Fachbetrieben einen Kostenvoranschlag zusenden und vergleichen Sie die Angebote verschiedener Unternehmen. Als Anhaltspunkt für Sie: Für die Sanierung eines versotteten Schornsteins wird meist ein Edelstahlschornstein von innen eingesetzt. Rechnen Sie dann mit Kosten ab 300 Euro für den Schornstein sowie mindestens 150 für die Montage. Eine komplette Schornsteinsanierung kann somit zwischen 450 und 1.000 Euro kosten.
Varianten & Ablauf einer Kaminsanierung
Bei versotteten oder mit Asbest befallenen Schornsteinen muss der Querschnitt verkleinert werden. Dazu verwendet man, wie bereits gesagt, Edelstahlrohre. Eine Alternative sind Glasfieberschläuche, die in den Schornstein eingelassen und mit Dampf aufgeblasen werden; wenn der Schlauch schmilzt, hinterlässt er eine Schutzschicht im Schornstein.