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Leitungswasser als Trinkwasser nutzen

veröffentlicht am 10. November 2016 | Kategorie: Sanitär

In vielen Teilen der Welt wird Wasser aus der Flasche konsumiert – und dieser Luxus hinterlässt Spuren. Die Produktion von Flaschen ist eine Energieverschwendung und Belastung für die Umwelt. Schließlich fließt Trinkwasser aus dem heimischen Hahn.

Trinkwasser

Jedem Menschen in Deutschland steht Trinkwasser im Haus zur Verfügung. Dennoch lassen wir uns von kristallklaren Seen, saftigen, grünen Wiesen und schneebedeckten Bergen verführen, so wie sie auf den Flaschen von Tafel- und Mineralwasser zu sehen sind.

Trinkwasser Leitungswasser Plastikflaschen89 Milliarden Liter Wasser werden weltweit jedes Jahr in Plastikflaschen abgefüllt. Jeder Deutsche trinkt davon jährlich rund 147 Liter Mineralwasser – zwölfmal mehr als vor rund 50 Jahren (1970). Problematisch ist nicht der Konsum per se, sondern die Tatsache, dass die Exportnation Deutschland Mineralwasser in großen Massen importiert: 2018 exportierte die Bundesrepublik laut dem Statistischen Bundesamt 403 Millionen Liter Mineralwasser und importierte 1,2 Milliarden Liter.

Trinkwasser im Haus kostenlos – einfach Leitungswasser trinken?

Die Lösung des Problems scheint auf der Hand zu liegen: Aus dem deutschen Wasserhahn fließt Trinkwasser. Könnte man also nicht einfach überall Leitungswasser trinken?

Diese Frage kann aber pauschal nicht antwortet werden. Gemäß der 2001 erlassenen Trinkwasserverordnung (TrinkwV 2001) gelten bestimmte Vorschriften, die die Qualität des Trinkwassers sicherstellen sollen. Aber: Der Mineralstoff­gehalt und der Geschmack des Trinkwassers hängen vom Wohnort ab. Und: Wasserwerke garantieren nur bis zum Hausanschluss einwandfreies Leitungswasser.

Anfang 2015 veröffentlichte das Umweltbundesamt (UBA) einen Bericht über die Trinkwasserqualität Deutschlands – die Note: sehr gut. Grenzwerte wurden laut dem Umweltbundesamt nur selten überschritten; 99 Prozent der überwachten Proben hielten die Vorgaben ein.

Vorsichtshalber Wasserfilter im Haus installieren

Trinkwasser Leitungswasser FilterDa einwandfreies Wasser durch die Wasserwerke nur bis zum Hausanschluss fließt und die Qualität somit in den hiesigen Rohren der Immobilie beeinträchtigt werden kann, ist die Installation eines Wasserfilters ratsam. Der Filter kann den Geschmack verbessern und verbliebene Stoffe herausfiltern:

  • Spuren von Pestiziden sind gelegentlich nachweisbar, weil sie in Kläranlagen nicht immer komplett entfernt werden.
  • Trinkwasser ist nicht komplett keimfrei, jedoch ist die Konzentration so gering, dass kaum eine Infektion entstehen kann.
  • Andere Stoffe, die eine Kläranlage nicht entfernt, sind Spuren weiblicher Hormone sowie Medikamentenreste – die Spuren dieser Stoffe sind gering und sie sollten die Gesundheit nicht beeinträchtigen.

Mit einem Aktivkohlefilter können die genannten Stoffe fast vollständig entfernt werden. Zudem verbessert der Filter den Geruch und Geschmack des Wassers.

Trinkwasser analysieren lassen

Bevor über die Installation eines Wasserfilters nachgedacht wird, ist die Analyse des Trinkwassers sinnvoll. Es kann durchaus vorkommen, dass Schadstoffe oder Keime über marode Hausanschlüsse ins Trinkwasser gelangen – solche Gefahren kann eine Trinkwasseranalyse aufdecken.

Sinnvoll ist eine Analyse insbesondere in Altbauten, wo Zink- oder Bleirohre zu finden sind. Ob Bleirohre im Haus sind, kann ein Blick im Badezimmer verraten: Unter tropfenden Hähnen bildet sich dann häufig eine Verfärbung. In Neubauten hingegen werden Rohre aus Zink oder Blei nicht mehr verbaut – hier besteht ergo kein Grund zur Sorge.

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