Angesichts steigender Energiekosten und einer ungewissen Zukunft im Bereich der endlichen Rohstoffe wächst das Interesse an einem Kamin. Lesen Sie im Anschluss, was Sie beachten müssen, wenn Sie einen Kamin nachrüsten möchten.
Der Kamin stand vor vielen Jahren in jedem Haus; oftmals war er die einzige Energiequelle einer Immobilie. Nachdem er von mit Gas und Öl laufenden Heizsystemen verdrängt wurde, feiert er sein Comeback. Die gute Nachricht: In fast jedem Haus lässt sich ein Kamin nachrüsten.
Kamin nachrüsten: Das müssen Sie beachten
Bevor Sie mit der Wahl eines Kaminofens beginnen, sollten Sie Ihren Schornsteinfeger kontaktieren. Selbst wenn Ihr Haus keinen Schornstein besitzt, läuft ohne den Kaminkehrer nichts: Er überwacht die Arbeiten und gibt sein Okay – ohne dieses dürfen Sie den Kamin nicht in Betrieb nehmen.
Bei Immobilien ohne Kamin wird ein Edelstahlrohr an der Hauswand montiert; per Kernbohrung müssen Sie oder ein Experte eine Austrittstelle bohren und auf diese Weise das Abgasrohr an den Edelstahlschornstein anschließen.
Brandschutz bei Kamineinbau: Sicherheit hat Priorität
Sprechen Sie vor Beginn der Arbeiten mit dem „schwarzen Mann“ die Position des Kamins ab – Brandschutz hat oberste Priorität. In Ihrem Wohnzimmer befinden sich mit großer Wahrscheinlichkeit brennbare Materialien (Teppich, Vorhänge, etc.). Zu diesen Materialien müssen Sicherheitsabstände eingehalten werden. Und: Wenn im Zimmer Parkett verlegt ist, gehört der Ofen auf eine Schutzplatte aus Glas oder Metall.
Die wichtigste Brandschutzregel ist der Abstand zur Wand: Dieser muss mindestens 20 Zentimeter betragen; Selbes gilt für den Seitenabstand. Zwischen der Sichtscheibe und dem offenen Raum muss ein Mindestabstand von 80 Zentimetern eingehalten werden.
Neben den Abständen zur Wand ist zu unterscheiden, ob diese brennbar ist oder nicht. Nicht brennbar sind gemauerte Wände oder jene aus Beton. Anders sieht es bei Holzunterkonstruktionen oder Rigips aus; es gibt durchaus nicht brennbare Gipskartonplatten, deren Karton rot gefärbt ist – diese müssen unter Umständen nachgerüstet werden. Sollte dies nicht möglich sein, empfiehlt der Bundesverband Porenbeton den Einsatz einer mindestens zehn Zentimeter dicken Vormauerung aus mineralischen Stoffen wie Porenbeton.
Den Kamin gestalten & Ihren Wünschen anpassen
Wer die Aspekte bezüglich des Brandschutzes berücksichtigt hat, muss sich nur noch um die Gestaltung der Feuerstelle und der Integrierung ins Wohnzimmer Gedanken machen – ein loderndes Feuer hat durchaus etwas Romantisches. Für viele Verbraucher stellt der Kamin ein wichtiges Designelement in ihrem Wohnzimmer dar – und darauf möchten sie nicht verzichten.
Nicht nur die Optik unterscheidet einzelne Modelle voneinander; auch bei der Funktion hat sich beim Kamin einiges getan. Einige Modelle halten nicht nur das Wohnzimmer warm, sie bereiten auch Warmwasser auf.
Wichtig: Ein offener Kamin war früher gang und gäbe; er ist jedoch nicht zeitgemäß und darf gemäß der Bundes-Immissionsschutzverordnungen (BImSchV) ab 2024 in keinem Haus mehr zu finden sein – jeder Kamin muss über eine Tür verfügen.
Wenn der Gemütlichkeitsfaktor eine große Rolle spielt, sollten Sie auf einen Kamin mit einer großen Glasfläche setzen; je größer das Guckloch, desto imposanter spielen die lodernden Flammen in Ihrem Wohnzimmer. Besonders schön sind die Flammen, wenn der Kamin drei Seiten aus Glas besitzt.