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Infrarotheizungen bringen die Sonne nach Hause

veröffentlicht am 26. Februar 2018 | Kategorie: Heizung

Infrarotheizungen sind im wahrsten Sinne des Wortes heiß begehrt. Doch was macht sie so beliebt? Wann und wo werden sie eingesetzt? Und wie funktionieren sie überhaupt?

Infrarotheizungen bringen die Sonne nach Hause

Infrarotheizungen sind großflächige, schmale und elektrisch betriebene Heizpaneele, die rasch montiert sind, keinerlei Wartung benötigen und sich durch ansprechende Designvarianten auszeichnen. Sie tarnen sich beispielsweise als Bild, Spiegel oder Tafel und eignen sich vorrangig zum temporären Heizen in nicht dauerhaft genutzten Räumen, aber ebenso als Zusatz- oder Hauptheizung, möglichst im Verbund mit einer Photovoltaikanlage.

Die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen hat ihren Preis, nämlich jenen für den erhöhten Stromverbrauch. Zwar besitzt Strom nicht unbedingt das Image, eine günstige Heizquelle zu sein, doch lassen Sie sich davon nicht abschrecken: Laut dem Informationsportal Hausundenergie erreichen moderne Infrarotheizungen relativ schnell die gewünschte Temperatur und schalten sich anschließend automatisch ab, wodurch sie bei gleicher Leistung in der Regel weniger Energie verbrauchen als herkömmliche Konvektionsheizungen.

Was sind die Nachteile herkömmlicher Konvektionsheizungen?

Konventionelle Elektro-, Öl- und Gasheizungen machen sich das physikalische Prinzip der Konvektion zunutze: Die Luft wird am Heizkörper erwärmt, steigt auf, kühlt ab und sinkt wieder nach unten. So entsteht eine ständige Luftzirkulation, die auf zweierlei Ebenen problematisch ist: Der dadurch aufgewirbelte Staub belastet Allergiker wie Asthmatiker und die Wärme sammelt sich eher an der Decke als am Boden. Zudem geht beim Lüften vergleichsweise viel Energie verloren und die relative Luftfeuchtigkeit kommt ins Schwanken, die im Wohnbereich zwischen 40 und 60 % betragen sollte. Infrarotheizungen haben mit derlei Schwierigkeiten nicht zu kämpfen – sie sind keine Konvektions-, sondern Strahlungsheizungen.

Eine neue Heizung muss her

Wie arbeiten Strahlungsheizungen?

Hierzu ist unsere Sonne das beste Beispiel, ohne deren Infrarotlicht kein Leben auf der Erde möglich wäre. Wenn wir an einem kalten Wintertag in der Sonne stehen, wird uns rasch warm, treten wir in den Schatten, wird uns rasch wieder kalt, obwohl die Lufttemperatur gleich geblieben ist. Anderes Beispiel: Loderndes Lagerfeuer wärmt spätnachts Gesicht und Hände, nicht aber den Rücken. Kurzum: Strahlungsheizungen erwärmen nicht Luftmassen, sondern Flächen. Wer sich also einen heimeligen Lagerfeuereffekt ins Haus holen will und die Sonne gleich dazu, kann das mithilfe einer Infrarotheizung tun.

Wie funktionieren Infrarotheizungen?

Zuerst erfolgt die Umwandlung elektrischen Stroms in elektromagnetische Wellen, genauer gesagt in Infrarotstrahlen. „Infra“ bedeutet „unterhalb“, Infrarot beschreibt also den unteren Bereich, der am roten Ende des sichtbaren Lichtspektrums angrenzt und sich in drei Segmente gliedert: kurzwellige IR-A-, mittelwellige IR-B– und langwellige IR-C-Strahlen.

IR-A- und IR-B-Strahlen kommen aus rot glühenden Infrarotstrahlern, die zum Teil bis auf 900 °C aufheizen und hauptsächlich unter freiem Himmel Verwendung finden, etwa in Straßencafés oder Fußballstadien. Hingegen emittieren klassische Infrarotheizungen, also großflächige Heizelemente für Innenräume, überwiegend IR-C-Strahlung.

Während konventionelle Heizsysteme die Luft erwärmen, die anschließend die Hautoberfläche umweht, dringen diese IR-C-Strahlen tief in die Haut ein und erzeugen ein wohltuendes Gefühl der Wärme, das sich im ganzen Körper ausbreitet. Im Wellness-Bereich stehen daher Infrarot-Kabinen hoch im Kurs. Doch nicht nur Personen entpuppen sich als gute Wärmespeicher, auch Möbel, Wände oder Zimmerdecken absorbieren diese Strahlungswärme und geben sie schrittweise wieder an die Umgebung ab.

Wie sind Infrarotheizungen aufgebaut?

Das Gehäuse ist zumeist aus Aluminium oder feuerverzinktem Stahlblech geschmiedet und rückseitig gedämmt, damit die Wärmestrahlung großteils nach vorne und nicht nach hinten losgeht. Die frontale Abstrahlfläche besteht meistens aus pulverbeschichtetem Edelstahl, Sicherheitsglas oder einer Platte aus Naturstein, vorzugsweise Granit, Marmor oder Sandstein. Sie erreicht – sofern an der Wand hängend – Temperaturen von 80 bis 120 °C und birgt bei kurzer Berührung keinerlei Verbrennungsgefahren. Paneele an der Decke werden hingegen doppelt so heiß, sind aber ohnehin außer Reichweite.

Derart hohe Temperaturen sind notwendig, um einen entsprechend hohen Strahlungswirkungsgrad zu erzielen. Dabei handelt es sich um den Prozentanteil der aufgewandten Energie, der als Wärmestrahlung abgegeben wird und nicht via Konvektion die Raumluft erwärmt. Je höher der Strahlungswirkungsgrad, desto legitimer ist die Bezeichnung „Infrarotheizung“: 40 % sind das Minimum, in der Regel liegen die Werte über 50 %. Ein anderer Schlüsselwert ist die Wattanzahl, die das Leistungsvolumen eines Heizpaneels beziffert. Um die Kosten einer Betriebsstunde zu berechnen, müssen Sie die Wattanzahl in Kilowattstunden (kWh) umrechnen und mit Ihrem kWh-Strompreis multiplizieren.

Wo werden Infrarotheizungen eingesetzt?

Als Zusatzheizung sind Infrarotpaneele in Wohnräumen sehr beliebt, vor allem in Übergangsphasen, wenn aufgrund abrupter Wetterumschwünge flexibles Heizen gefragt ist. Sind Infrarotheizungen dagegen auf sich allein gestellt, lohnt sich ihr Einsatz speziell dort, wo nicht durchgehend geheizt wird, zum Beispiel in Kellern, Garagen, Wintergärten, Wohnwagen, Feriendomizilen – oder Bädern: Dort ist allerdings besondere Vorsicht geboten, schließlich sind Elektrizität und Wasser eine (lebens-)gefährliche Kombination, weswegen Sie für die Installation einen Experten beauftragen sollten.

Infrarotheizung im Wohnzimmer

Kümmern Sie sich selbst um die Montage und sind daher auf der Suche nach der optimalen Positionierung, hilft folgender Hinweis: Infrarotstrahlen sind schlicht und einfach für das menschliche Auge unsichtbares Licht, deshalb sollten Sie die Heizpaneele so im Zimmer ausrichten, als würden Sie es ausleuchten – entweder gleichmäßig oder nur bestimmte Bereiche, in denen Sie und Ihre Mitmenschen sich bevorzugt aufhalten.

Infrarotheizungen sind neben dem privaten immer häufiger im industriellen Bereich zu finden. Damit werden beispielsweise in großen Fabrikhallen jene Areale bestrahlt, wo Mitarbeiter am Werk sind, während die umstehenden Maschinen und Roboter unbekümmert in der Kälte schuften. Bei Wasserschadensanierungen, sprich bei der Entfeuchtung von Mauern, übernehmen Infrarotpaneele keine wärmende, sondern trocknende Funktion und lassen sich dabei gezielt auf die Feuchtgebiete richten. Das spart Energie, wohingegen die herkömmliche Trocknungsvariante mittels Heizlüfter/Kondenstrockner den komplizierten Umweg über die erwärmte Luft nehmen muss.

Wie viele Infrarotheizungen sind notwendig?

Planen Sie, Infrarotpaneele als Hauptheizung einzusetzen, sind bestimmte gesetzliche Vorgaben einzuhalten, zum Beispiel jene der Energieeinsparverordnung. Daher empfiehlt es sich, einen Energieberater oder Bauingenieur hinzuzuziehen. Einzelne Paneele, die als Zusatzheizung dienen, können Sie jederzeit ankaufen und dazuschalten – die Frage ist nur: Wie viele davon benötigen Sie, um effizient zu heizen?

Hierzu müssen Sie die Heizlast des jeweiligen Raums taxieren, die unter anderem von der Deckenhöhe, der Anzahl der Außenwände und deren Dämmqualität abhängt. Der Anbieter Ihres Vertrauens kann Ihnen gewiss fundierte Richtwerte an die Hand geben, die unter Berücksichtigung der genannten Faktoren besagen, wie viel Wattleistung pro m² Raumfläche ratsam ist.

Die Kalkulation kann gerne großzügig ausfallen: Bei einer Überdimensionierung wird die Wohlfühltemperatur schlichtweg schneller erreicht und das Paneel schaltet sich früher aus, es entsteht also kein höherer Energieverbrauch. Dennoch sollte das Leistungsvermögen Ihrer Infrarotheizung nicht mehr als ein Drittel über dem tatsächlichen Bedarf liegen.

Wie werden Infrarotheizungen bedient?

Die Bedienung erfolgt zumeist per Thermostat, der in aller Regel nicht direkt im Infrarotheizkörper verbaut ist. Der Grund: Dieser kleine Apparat, ausgestattet mit analogem Stellrädchen oder digitalem Display, bietet nicht nur diverse Einstellungsmöglichkeiten, sondern misst auch die Raumtemperatur, wodurch ein gewisser Mindestabstand zum Heizgerät vonnöten ist.

Falls Ihr Infrarotheizsystem professionell an die Hauselektronik gekoppelt wird, erhalten Sie zur Bedienung eine zentrale Steuereinheit. Haben Sie hingegen ein einzelnes Paneel erworben, das an die Steckdose angeschlossen wird, prangt am Kabelende anstelle eines gewöhnlichen Steckers häufig ein Steckdosenthermostat. Alternativ sitzt dort ein Funkmodul, das über einen separaten Funkthermostaten angesteuert wird. Das ist insofern praktischer, da sich Steckdosen grundsätzlich eher in Bodennähe befinden, was eine rückenschonende Bedienung erschwert und in derart niedrigen Gefilden nur bedingt aussagekräftige Messergebnisse liefert

Bei der Temperatureinstellung sollten Sie bedenken, dass Infrarotwärme ob ihrer direkten Strahlkraft intensiver wahrgenommen wird: Die Differenz zwischen tatsächlicher und gefühlter Temperatur beträgt im Schnitt 2 bis 3 °C. Das ist auch bei anderen Strahlungsheizungen der Fall, wie etwa beim gemütlichen Kachelofen, der jedoch im Unterschied zu einer Infrarotheizung ständiger Wartung bedarf, ganz zu schweigen von den viel höheren Anschaffungskosten.

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