Flüssiggas ist neben Biogas oder Erdgas ein beliebter Brennstoff für Gasheizungsanlagen. Nicht nur in den modernen Gasheizungen, sondern auch in Niedertemperatur-Modellen lässt sich Flüssiggas verwenden. Welche Vorteile und Nachteile der Rohstoff bietet, Praxistipps zum Heizen mit Flüssiggas und was Sie sonst noch beachten müssen – all das zeigen wir Ihnen hier.
Was ist Flüssiggas?
Bei Flüssiggas handelt es sich genau genommen nicht um einen Rohstoff, sondern um ein Produkt aus der Erdöl-Industrie. Es ist ein Nebenprodukt, welches bei der Verarbeitung von Erdöl anfällt, vor allem aus Propan und Butan besteht und auch als LPG (Liquified Petroleum Gas) bezeichnet wird. Anders als Erdgas transportiert man Flüssiggas nicht durch Pipelines, sondern mit Tanklastern und auf dem Seeweg. Es lässt sich hervorragend für Gasheizungsanlagen verwenden, denn der Heizwert liegt bei knapp 13 pro Kilogramm, der Brennwert bei mehr als 30 kWh pro Kubikmeter und ist damit deutlich höher als bei Erdgas.
Beim Heizen mit Flüssiggas wird das Gas aus einem Tank in die Heizungsanlage geleitet.
Nicht wenige Bauherren stehen vor der Frage, ob Sie sich für eine Flüssiggasheizung oder für eine Heizunganlage mit Öl bzw. Erdgas entscheiden sollen. Hier gibt es natürlich klare Unterschiede bei den Eigenschaften.
Flüssiggas vs. Erdgas – wo gibt es Unterschiede?
Flüssiggasheizungen funktionieren ganz ähnlich wie Heizungen, die mit Erdgas arbeiten, allerdings ist der Heizwert von Flüssiggas deutlich höher. Gemeinsam haben beide Gase, dass sie fast ohne Rückstände verbrennen und dabei keine Schadstoffe freisetzen. In Neubauten lässt sich der tatsächliche Vorteil einer Flüssiggasheizung gegenüber einer mit Erdgas arbeitenden Anlage nur bedingt berechnen – das Heizsystem ist jedoch bei beiden Modellen gleich.
Vorteile einer Flüssiggasheizung und Praxistipps zum Heizen mit Flüssiggas
Es gibt einige große Vorteile einer Flüssiggasheizung gegenüber der Erdgas-Variante: LPG kann auch in Gebäuden zum Einsatz kommen, die gar nicht über einen Erdgas-Anschluss verfügen. Flüssiggastanks lassen sich ohne Probleme zudem auch im Garten aufstellen, sollte dafür im Keller bzw. im Heizungsraum nicht genügend Platz vorhanden sein. Solche Tanks lassen sich mieten – dies vermeidet hohe Kosten bei der Anschaffung.
Ein klares Plus ist außerdem natürlich auch der ökologische Vorteil, denn Flüssiggas verbrennt umweltfreundlich und setzt kaum Emissionen frei. Wer eine Gasheizung mit Flüssiggas betrieben möchte, benötigt dafür lediglich eine Leitung für die entstehenden Abgase. Ein zusätzlicher Kamin ist überflüssig.
Nachteile beim Heizen mit Flüssiggas – das sollte man wissen
Doch es gibt auch einige Nachteile von Flüssiggas, die man berücksichtigen sollte: So handelt es sich dabei – genau wie auch bei Erdgas und Erdöl – um einen fossilen und somit endlichen Brennstoff. Der Preis bemisst sich nach den aktuellen Heizölpreisen und ist oft etwas höher als beim Erdgas. Auch sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass Flüssiggas ein sehr leicht entzündliches Material ist, das leicht bei falscher Handhabung bzw. Lagerung explodieren kann.
Für die Lagerung braucht man deshalb einen speziellen druckfesten Gastank. Dieser kann zwar erworben werden, ist aber mit hohen Anschaffungskosten verbunden. Aus diesem Grund lohnt es sich, einen solchen Tank zu mieten, um das Gas darin sicher lagern zu können.