Noch immer werden in Deutschland rund 25 Prozent aller Wohnungen mit einer Ölheizung beheizt. Nach einer Studie des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft sind diese Ölheizungen im Durchschnitt über 17 Jahre alt. Es gibt zwar noch keine generelle Austauschpflicht, mit Blick auf die stetig steigenden Preise für Öl denken viele Hausbesitzer aber schon jetzt darüber nach, die Ölheizung durch eine Wärmepumpe zu ersetzen. Doch was ist dafür nötig und was kostet die Umrüstung? In diesem Beitrag stellen wir Ihnen die erforderlichen Maßnahmen vor und reden auch über die Kosten.
Kosten sind von vielen Faktoren abhängig
Über nichts wurde kontroverser diskutiert als über die Kosten einer Heizungsumrüstung auf eine Wärmepumpe. Das liegt zum einen an den erforderlichen Umbaumaßnahmen, die von der Größe des Hauses, seinem baulichen Zustand und nicht zuletzt auch vom Standort abhängig sind. Je aufwendiger der Umbau und je größer das Haus sind, umso teurer wird die Umrüstung. Zum anderen ist natürlich auch die Wahl der Wärmepumpe für die Endsumme entscheidend. Im Durchschnitt werden für das Grundgerät zwischen 7.000 und 15.000 Euro fällig, für Installation und Zubehör zwischen 2.000 und 18.000 Euro. Hinzu kommen weitere Kosten, wenn beispielsweise Heizkörper oder Leitungen ausgetauscht werden müssen. Diese Kosten müssen Hausbesitzer nicht alleine stemmen. Der Staat fördert die Maßnahmen, sodass zum Beispiel die Ölheizung umrüsten auf Wärmepumpe Kosten zwischen 10.000 und 20.000 Euro verursacht. Zu berücksichtigen sind in diesem Zusammenhang aber auch die Kosten für die Entsorgung der alten Ölheizung. Befindet sich noch Öl in den Tanks, muss es abgesaugt und entsorgt und die Tanks anschließend möglicherweise noch durch eine Fachfirma gereinigt werden. Einen Unterschied macht es auch, ob es sich um Erd- oder Batterietanks handelt. Aber auch für diese Kosten gibt es staatliche Zuschüsse.
Lohnt sich eine Wärmepumpe für Ihr Haus?
Ob sich eine Wärmepumpe für Sie lohnt, ist in erster Linie natürlich davon abhängig, wie hoch Ihre Heizkosten in der Vergangenheit waren, wie groß Ihr Haus ist und in welchem Jahr es gebaut wurde. Es ist deshalb ratsam, vor der Umrüstung eine Kosten-Nutzen-Analyse durchzuführen. Dabei werden nicht nur die zu erwartenden Heizkosten mit der Wärmepumpe mit den bisherigen Heizkosten verglichen, sondern auch die Kosten für die Anschaffung und Installation den zu erwartenden Einsparungen gegenübergestellt. Zu beachten ist in diesem Zusammenhang auch, dass die Betriebskosten einer Wärmepumpe im Vergleich zu einer Ölheizung abhängig von den regionalen Klimabedingungen und Ihrem persönlichen Nutzungsverhalten variieren können. Die Betriebskosten bestehen nicht nur aus den Stromkosten, sondern umfassen auch Wartungs- und Reparaturkosten. Wärmepumpen erfordern in der Regel zwar weniger Wartung, regelmäßige Inspektionen durch einen Fachbetrieb sollten aber dennoch durchgeführt werden, um eine optimale Leistung zu gewährleisten.
Was es sonst noch zu beachten gilt
Ein weiterer Aspekt, der bei der Entscheidung für eine Wärmepumpe zum Tragen kommt, ist die Verfügbarkeit von genügend Außenfläche. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe benötigt Platz für die Außeneinheit und genügend Abstand zu den Nachbarn, um eine Lärmbelästigung zu vermeiden. Wärmepumpen brauchen Zugang zu Strom und gegebenenfalls Wasser, je nach Typ. Außerdem müssen die örtlichen Bauvorschriften geprüft werden. In einigen Fällen können auch behördliche Genehmigungen erforderlich sein. All diese Fragen sollten Sie unbedingt vor Beginn der Umrüstung klären.